R(H)undherum - fit & gesund … wer wünscht sich das nicht für seinen Hund?

 

Die Umsetzung der ein oder anderen Anregung aus diesem Buch könnte Sie und Ihren Vierbeiner dem angestrebten Ziel ein gutes Stück näher bringen. Hier finden Sie wertvolle Informationen zur GesundheitsVOR- und -FÜRsorge. Darüber hinaus erfahren Sie, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, wenn Ihr Tier bereits gesundheitlich angeschlagen ist und mit welchen Mitteln oder Therapien seine Genesung beschleunigt und unterstützt werden könnte.

 

Aus dem Inhalt:

  • Erste Hilfe und Medical Training
  • Körperbau und Gangbildanalyse
  • Was dem Bewegungsapparat gut tut – und was nicht
  • Natürliche Parasitenabwehr und Wurmbehandlung
  • Darmsanierung, Entgiftung und Entschlackung
  • Pflegetipps von Kopf bis Pfote
  • Ausführliche Informationen zur gesunden Ernährung
  • Erprobte Rezepte für selbstgebackene Hundekekse
  • Naturheilverfahren und -mittel näher beleuchtet, z.B.:

Homöopathie, Konstitutionsmittel und Nosoden

Biochemie nach Dr. Schüßler

Kolloidales Silber

Aromatherapie

Blütenessenzen

Medizinalpilze

Blutegel

Propolis

TTEAM®-Arbeit

u.v.m. 

leseprobe:

GesundheitsVOR- und FÜRsorge

Jeder möchte einen gesunden, fitten, vitalen Hund – und jeder möchte (hoffentlich) sein Bestes dazu beitragen, damit dieser Zustand erhalten bzw. zunächst einmal erreicht wird.

 

Um dies neutral beurteilen zu können, muss man genau wissen, welchen Typ Hund man vor sich hat, wie die Fellqualität oder die Bemuskelung bei gleichzeitiger Beachtung des Alters, evtl. vorhandener Erkrankungen etc. aussehen sollte und in welchem Trainingsstand sich das Tier gerade befindet.

 

Erst alle Faktoren zusammengenommen zeigen ein Bild des aktuellen Zustandes und von evtl. vorhandenen Defiziten bzw. Verbesserungsoptionen für die Gesundheit auf. Tiere, in deren Genetik bereits bestimmte Krankheiten verankert sind, bestimmte Tendenzen bei einigen Zuchtlinien oder Tiere aus schlechter Aufzucht benötigen andere Hilfestellungen, als Tiere, die mit diesem frühen Manko nicht belastet sind.

 

Jeder Vierbeiner muss individuell betrachtet und die Ziele zu seiner Gesunderhaltung entsprechend angepasst werden. Kleine Hunderassen leiden z.B. überproportional oft unter Kniescheibenluxationen, Rassen mit langen schweren schlecht belüfteten Hängeohren unter entsprechenden Ohrenzündungen und Halter größerer Rassen können oft von der Hüftgelenksdysplasie ein Lied singen.

 

Weiß man von diesen Rassedispositionen, so kann man vorbeugend entsprechende Maßnahmen ergreifen, zusätzlich beeinflussende Faktoren minimieren und damit wichtige Hilfen zur Gesunderhaltung bieten.

 

GesundheitsVor- und FÜRsorge bedeutet also u.a., dass man sich möglichst intensiv und von Anfang an, in der Regel im gesunden Zustand, Haut und Fell, Zähne und Krallen, Aussehen und Geruch der Körperöffnungen, Bewegungsabläufe und –muster sowie Konsistenz und Beschaffenheit von Ausscheidungen (Kot, Urin, Maulgeruch und Speichel, Anal-, Vorhaut-  und Vaginalsekrete, Hautfett, Tränenflüssigkeit, Schweiß, Schuppen, Warzen, Fellverlust…) des eigenen Hundes ansieht und die Ergebnisse dieser Untersuchungen abspeichert, um eine Vergleichsmöglichkeit mit Veränderungen im Krankheitsfall zu haben.

 

Medical Training

So nennen wir alle Übungen, die dazu dienen, dass sich ein Hund von seinem(n) Menschen überall am Körper berühren und untersuchen lassen kann.

 

Dazu gehört, dass der Hund möglichst frühzeitig lernt:

  • sich hochheben und ein paar Schritte tragen zu lassen, üben Sie möglichst mit dem jungen/leichten Hund schon Hebetechniken, die Sie beim ausgewachsenen Riesenkerl verwenden können …
  • auf eine Waage zu steigen
  • ruhig auf einem Tisch stehen, sitzen und liegen bleiben können
  • sich auf die Seite legen (zu lassen)
  • sich überall abtrocknen, bürsten oder kämmen zu lassen
  • sich längere Zeit in die Augen blicken, die Schleimhäute betrachten, die Augen ausputzen 
  • und Tropfen oder Salbe einbringen zu lassen
  • sich in die Ohren schauen, sie anfassen und reinigen zu lassen
  • sich das Maul aufhalten und die  Zähne kontrollieren oder putzen zu lassen
  • sich problemlos Medikamente eingeben zu lassen
  • die Rute anfassen, halten, hochheben zu lassen / Fieber messen auszuhalten
  • längeres Pfotenhandling, die Krallen schneiden bzw. feilen zu lassen, sich ggf. einen  Pfotenverband anlegen lassen
  • sich ruhig und gelassen am ganzen Körper Zecken, Kletten oder Schneeklumpen entfernen  zu lassen   
  • vertrauensvoll auch eine kurzzeitig bedrohliche Körpersprache tolerieren zu können
  • freiwillig in eine (natürlich rutschgesicherte) Wanne zu steigen und sich abduschen oder baden zu lassen
  • gegebenenfalls ein T-Shirt, Bandagen, Halskrause, Höschen oder einen Maulkorb tragen zu können
  • auszuhalten, dass während des Pinkelns eine Urinauffangschale o.ä. untergeschoben werden kann

Setzen Sie sich mit Ihrem Hund in Ruhe irgendwo hin, streicheln und kraulen Sie ihn und benennen währenddessen die jeweilige Region, an der Sie sich gerade in angenehmer Weise zu schaffen machen. Also beispielsweise „Öhrchen gucken“ oder „Zeig mal deine rechte Pfote“, „Bürsten“ für nur einen einzigen, nicht ziependen Strich mit der Bürste oder auch „Zeckengrabbeln“ für das suchende Durchforsten des behaarten Rumpfes. Im Idealfall verknüpft Ihr Hund diese vorerst unbedingt angenehme Begutachtung seines Körpers plus die entsprechenden Ankündigungen mit Gefühlen von Ruhe und Entspannung.

 

Bei Anfängerhunden sollte man die Untersuchungsgänge mit der Gabe von Leckerchen verknüpfen, also beispielsweise „Rechtes Ohr“ murmeln, dann eine kurze Berührung am rechten Ohr und unmittelbar darauf folgt der Griff in die Guttitasche und die leckeren Belohnung wird überreicht. Nach ein paar Wiederholungen dieser Übung kann man meist schon dazu übergehen, das Ohr etwas länger oder genauer zu untersuchen, es auf- oder umzuklappen, bzw. mit beiden Händen daran herumzufummeln bevor das Gutti schließlich hervorgezaubert wird.

 

Alle benötigten Hilfsmittel (Zeckenzange, Bürste, Krallenschere, Fieberthermometer, Zahnbürste, Pipette, Vergrößerungsglas, Maulkorb…) sollten ebenfalls von Anfang an positiv verknüpft werden, damit kein unnötiger Stress aufkommt, wenn man sie im Ernstfall dann braucht. Üben Sie in gesunden, stressarmen Zeiten, in verschiedenen Situationen, an verschiedenen Orten, dann wird eine später notwendige Kontrolle oder gar Behandlung (z.B. bei einem Tierarzt) Ihren Hund deutlich weniger aufregend.

 

Üben Sie auch immer wieder einmal die Gabe von Medikamenten – spielerisch und mit Medizin“dummys“, wie Vitaminpillen, unbehandelten Globuli, Wasser oder Tee in Pipetten oder Einwegspritzen usw.

 

Homöopathika in Tabletten oder Globuliform (kleine Milchzuckerkügelchen) sollten ja möglichst über die Mundschleimhaut aufgenommen werden, so dass ein relativ langer Verbleib (bis zur Auflösung) in der Maulhöhle des Patienten sinnvoll ist. Sie dürfen deshalb nicht mit Futter oder Leckerlis verabreicht werden, da sie sonst direkt oder zumindest viel zu schnell in den Magen-Darm-Trakt gelangen würden. Ein Tropfen Wasser (oder Speichel) löst diese Mittel jedoch schnell auf, so dass sie am besten in die Lefzentasche gegeben werden. Auch in flüssiger Form vorliegende Homöopathika (oder auch Bach-Blüten etc.) werden am besten in die Lefzentasche geträufelt, ggf. der untere Kiefer ein wenig dabei massiert, so dass über den Speichel auch die Wirksubstanzen aufgenommen werden können.

 

Schulmedizinische Medikamente in Tablettenform hingegen müssen in der Regel möglichst in den Magen gelangen, wo sie dann erst zersetzt und aufgespalten werden sollen. In der Regel können die meisten Tabletten / Dragees in einem kleinen Futterbröckchen versteckt werden – oder – wenn Sie mit ihrem Tier in guten Zeiten trainiert haben, quasi sogar als Leckerli verabreicht werden. Sollte Ihr Fiffi ein wahrer Fiffikus sein und den Unterschied zwischen Spaß und Ernst, zwischen Gutti und Arznei sehr genau bestimmen können und deshalb die Einnahme kategorisch verweigern, sollten Sie auch diese Problemlösung in gesunden Zeiten geübt haben: das Maul (nach Ansage, siehe oben) mit einer Hand am Kiefergelenk öffnen und die Tablette möglichst weit in den Rachen deponieren, so dass sie bei der nächsten Zungenbewegung abgeschluckt werden muss.

 

Achtung: nicht alle schulmedizinischen Medikamente dürfen geteilt, zerkleinert oder gar gemösert werden: bevor Sie eine solche Maßnahme ergreifen, damit notwendige Medizin in den Körper gelangt, bitte unbedingt beim Behandler nachfragen und / oder den Beipackzettel genauestens studieren!

 

Mit Hunden leben – für Hunde sorgen

408 Seiten;   € 28,90;   ISBN: 978-3-7347-4876-9